Am 13. Februar 2025 jährt sich der Todestag von Schwester Lucia zum 20. Mal. Dies ist eine Gelegenheit, ihr Leben und ihre geistliche Mission besser kennenzulernen. Als Hauptzeugin der Erscheinungen von Fatima war sie Hüterin der Botschaft der Gottesmutter und ein leuchtendes Vorbild für Gebet, Opfer und Treue zur Kirche. Ihr Weg führte sie vom einfachen Hirtenmädchen über das Institut der Heiligen Dorothea bis in den Karmel von Coimbra, wo sie im stillen Gebet und in völliger Hingabe an Gott lebte.
Ein Leben für die Botschaft von Fatima
Schwester Lucia von Jesus und vom Unbefleckten Herzen Mariens wurde am 28. März 1907 in Aljustrel, Portugal, geboren. Zusammen mit ihren Cousins, den heiligen Francisco und Jacinta Marto, durfte sie 1917 die Erscheinungen der Gottesmutter erleben. Während ihre Cousins früh in den Himmel gerufen wurden, blieb Lucia zurück, um die Botschaft von Fatima in der Welt zu verbreiten. 1925 trat sie ins Institut der Heiligen Dorothea ein, wo sie 1929 in einer weiteren Erscheinung die Bitte der Gottesmutter erhielt, Russland ihrem Unbefleckten Herzen zu
weihen. Doch ihre Sehnsucht nach einem noch zurückgezogeneren Leben führte sie 1948 in den Karmel von Coimbra, wo sie ihr Leben im Gebet und Opfer für die Rettung der Seelen aufopferte.
Tief verwurzelt in der Marienverehrung
Die Gottesmutter war für Schwester Lucia nicht nur eine himmlische Mutter, sondern auch ihr innerer Zufluchtsort. Maria hatte ihr versprochen: „Mein Unbeflecktes Herz wird deine Zuflucht und der Weg sein, der dich zu Gott führt.“ Diese Worte begleiteten sie ihr Leben lang. Im Karmel vertiefte sich ihre Beziehung zu Maria, sodass sie sich immer mehr ihrer Demut, Hingabe und Verborgenheit anglich.
Lucia verstand sich als Werkzeug in den Händen Mariens. Ihre Sendung bestand darin, die Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens in der Welt zu verbreiten, besonders durch das tägliche Rosenkranzgebet und die Weihe an Maria.
Eine eucharistische Seele
Neben der Marienverehrung spielte die Eucharistie eine zentrale Rolle in Lucias geistlichem Leben. Bereits bei ihrer Erstkommunion erlebte sie eine tiefe Begegnung mit Christus, die sie als prägend für ihr ganzes Leben empfand. Während der ersten Erscheinung der Gottesmutter am 13. Mai 1917 wurde ihr bewusst, dass Gott Licht ist. Diese Erkenntnis führte sie zu einem Leben der Anbetung und Liebe zum Allerheiligsten.
1951 erlebte sie eine besondere Gnade: Sie verstand sich selbst als „lebendiges Tabernakel“, in dem Christus wohnt. Diese innere Vereinigung mit Jesus in der Eucharistie war der Höhepunkt ihres geistlichen Weges.
Gehorsam und Treue zur Kirche
Schwester Lucia lebte einen heroischen Gehorsam gegenüber der Kirche. Schon 1921, als sie Fatima verlassen musste, erneuerte sie ihr „Ja“ zu Gottes Willen. Im Laufe ihres Lebens wurde sie von Päpsten und kirchlichen Autoritäten um Rat gebeten, besonders in Bezug auf die Weihe Russlands und die Botschaft von Fatima. Trotz vieler Prüfungen blieb sie stets treu und loyal zur Kirche. Ihr letzter Akt vor ihrem Tod am 13. Februar 2005 war das Lesen eines Faxes von Papst Johannes Paul II. – ein bewegendes Zeichen ihrer tiefen Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri.
Eine demütige Dienerin Mariens
Trotz ihrer großen Bedeutung für die Kirche blieb Schwester Lucia immer bescheiden. Sie lebte verborgen im Karmel, widmete sich einfachen Arbeiten wie dem Nähen von Rosenkränzen und der Hausarbeit. Ihr Leben war geprägt von Stille, Opferbereitschaft
und völliger Hingabe an Gott. Über die Jahre erhielt sie mehr als 70.000 Briefe von Gläubigen aus aller Welt, die sie um Gebet baten. Ihr Wunsch war es, „eine Spur des Lichts“ für andere zu sein und den Menschen den Weg zu Christus zu zeigen.
Ihr Vermächtnis lebt weiter. Schwester Lucia verstand Heiligkeit als „Leben im Licht Gottes“ und als vollständige Hingabe an seinen Willen. Ihre Botschaft bleibt aktueller denn je: Gebet, Sühne und die Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens sind der Weg zur Umkehr und zum Frieden. P. Miguel Márquez Calle, der Generalobere der Unbeschuhten Karmeliten, lädt uns ein, für ihre Seligsprechung zu beten. Möge ihr Beispiel uns ermutigen, selbst ein Leben des Gebets, der Hingabe und der Treue zur Kirche zu führen.
Ehrwürdige Schwester Lucia, bitte für uns!